Marien Hospital in Witten Großes Haus für kleine Patienten
Für das Wittener Marien Hospital mit seiner über 150-jährigen Tradition standen von 2009 bis 2024 große Veränderungen an: Mitten in der Wittener Innenstadt sollte ein neues, spezialisiertes Kindermedizinisches Zentrum für Pädiatrie und Neonatologie mit Intensivstation, Chirurgie samt OP und Ambulanz entstehen.
Alle Spezialistinnen und Spezialisten unter einem Dach zu vereinen, war erklärtes Ziel des Bauherrn. Dazu zog eine ganze Klinik aus der Stadt Herne nach Witten. Wir haben uns um die Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen bei laufendem Betrieb gekümmert.
Ziel unserer Baumaßnahmen war eine kindgerechte Gestaltung. Dabei hatten wir die speziellen Anforderungen für Kinder und Jugendliche und den reibungslosen OP-Umbau immer fest im Blick.
Heute gibt es im Marien Hospital in Witten speziell ausgestattete Familien- und Spielzimmer, OP-Aufwachräume für Kinder und Eltern, kindgerechte Wandgestaltungen und individuell gestaltete Einbaumöbel.
„Das angenehme Umfeld unterstützt die kleinen Patientinnen und Patienten bei ihrem Gesundungsprozess.“ Karen Graffmann, Architektin, Krampe Schmidt Architekten
2018 haben wir auch den Umbau der Kinderintensivstation geplant und koordiniert.
„Baupläne intensiv mit den Technischen Leitern und vor allem mit den Ärzten und dem Pflegepersonal abzustimmen, hatte bei der Planung oberste Priorität.“ – Karla Katzwinkel, Architektin, Krampe Schmidt Architekten
„Im Wartebereich der Kinderambulanz lenken Tiermotive und haptische Besonderheiten die Kinder ab und verdrängen die Krankenhausatmosphäre.“ – Dilsan Badur, Architektin, Krampe Schmidt Architekten
Um den Bereich optimal zu strukturieren, haben wir die Anmeldung in
die Mitte der Station verlegt und die Anordnung von Behandlungsräumen mit hinterliegenden Büroräumen fortgesetzt.
Die Erweiterung der Kinderintensivstation im laufenden Betrieb erforderte äußerst enge Absprachen und Abstimmungen zwischen Architekten und Nutzern.
Für die Baumaßnahmen bei laufendem Betrieb haben wir unter anderem sogenannte „OP-Tunnel“ genutzt, die Ärzte, Patienten und Pflegepersonal vor Lärm, Dreck und betrieblichen Ausfallzeiten schützten.
Alle OP-Bereiche haben wir zudem durch staubdichte Folien und provisorische Trockenbau-Wände hygienisch von den Baustellenbereichen abgeschirmt.
Ein in die Jahre gekommenes Bewegungsbad im Untergeschoss des Gebäudes hatte 2023 ausgedient. Es sollte weichen und zukünftig Platz für kindgerechte Physiotherapieräume bieten.
„Rund 650 Quadratmeter BGF haben wir 2023 umgebaut. Neben Behandlungs- und Umkleideräumen entstand ein heller, freundlich gestalteter und flexibel teilbarer Gymnastikraum mit Kautschukboden und Akustikdecken.“ – Gabriela Espinoza, Architektin, Krampe Schmidt Architekten
Die Renovierung der Geburtsstation wurde von August 2023 bis Januar 2024 in enger Absprache mit den Nutzern durchgeführt, um den Klinikbetrieb möglichst wenig zu stören.
Der zentrale Stützunkt wurde aufgefrischt, als Mittelpunkt der Station farblich prägnant in Szene gesetzt und mit Aluminiumdekor und einer Lichtleiste versehen.
Neue Bilder verleihen dem Flur einen frischen und wohnlichen Look.
„Die insgesamt sieben Kreißsäle der Geburtsstation haben wir individuell umgestaltet und dabei den Wohlfühlaspekt für Patientinnen, ihre Partner und das medizinische Personal in den Mittelpunkt gerückt.“ – Katrin Hollender, Architektin, Krampe Schmidt Architekten
Für Unterwassergeburten steht eine Entbindungswanne bereit.
Während die bewährten Raumstrukturen aus dem Jahr 2010 beibehalten wurden, sollten alle Räume eine neue und zeitgemäße Anmutung und eine behagliche Atmosphäre erhalten.
Die Renovierung wurde in fünf separaten Bauabschnitten durchgeführt, wobei jeweils zwei bis drei Kreißsäle gleichzeitig umgestaltet wurden.
In fünf der Kreißsäle gibt es eine Badewanne.
Neue florale Papiertapeten mit einem desinfektionsmittelbeständigen Finish wurden angebracht. Außerdem erhielten die Möbel neue Fronten.
Werdende Mütter und das medizinische Personal betreten die Kreißsäle durch Türen mit individuell entworfenen Kunststofffolierungen.
„Wir haben die Nutzerinnen und Nutzer eng in die Renovierung eingebunden und uns besonders bei der Farbwahl an ihren Wünschen orientiert.“ – Katrin Hollender, Architektin, Krampe Schmidt Architekten