Lösungen
OP-Umbau im laufenden Betrieb Luftdicht verpackt
Aus großer Sorge vor Lärm, Schmutz und Störungen scheuen viele Klinik-Betreiber den Umbau von OP-Räumen bei laufendem Betrieb. Zu Unrecht, wie die erfolgreiche Sanierungspraxis zeigt.
Unterprojekte
Zahlreiche Projekte haben gezeigt, dass es im Vorfeld vor allem darum geht, die Bedürfnisse möglichst aller Beteiligten zu berücksichtigen. Intensiver Austausch ist daher das A und O jeder erfolgreichen OP-Sanierungsmaßnahme.
Die Herausforderung ist es, alle nötigen OP-Einrichtungen jederzeit mit möglichst geringen Einschränkungen vorhalten zu können. Daraus ergeben sich mehrere, oft kleine Bauabschnitte, die im Vorfeld sorgfältig durchgeplant und aufeinander abgestimmt werden.
Die Umbauten werden stets in mehreren Abschnitten, teils mit wechselnden Baustelleneinrichtungen und Zugängen durchgeführt. Sogenannte „OP-Tunnel“ schützen medizinisches Personal sowie Patientinnen und Patienten in dieser Zeit vor baulichen Einschränkungen. Auf diese Weise ist das Nebeneinander von hochsensibler Medizin und Baustelle durch eine rigorose luft- und staubdichte Abschottung möglich.
Funktionale Optimierungen stehen bei allen Sanierungsmaßnahmen ganz oben auf der Agenda. Ungünstige Raumstrukturen, die sich im Laufe der Jahrzehnte in Kliniken gebildet haben, sollten überdacht und hinterfragt werden.
Modellvorhaben Variowohnen Klein, flexibel und bezahlbar
Im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau entstanden innovative Wohnraumkonzepte, die schnell gebaut werden können, nachhaltig sind und intelligente Lösungen für den demografischen Wandel bieten. Eines der 20 Modellvorhaben hat unser Team umgesetzt.
Unterprojekte
Mit dem Programm „Variowohnen“ fördert das Bundesbauministerium preiswerten Wohnraum für Studierende und Auszubildende in Deutschland. Auf der Baufachmesse „bautec“ 2018 stellte Ministerin Barbara Hendricks der Öffentlichkeit 20 Modellvorhaben vor, die mit 37 Millionen Euro aus dem Zukunftsinnovationsprogramm der Bundesregierung gefördert werden. Eines davon sollte in Heiligenhaus entstehen. Projektarchitekt Tobias Hollender (Mitte) nahm die Förderurkunde entgegen. (Foto: BMUB/Sascha Hilgers)
Bei den Variowohnungen sollte es vor allem schnell gehen. „Deutlich unter 18 Monaten“ lautet eines der Förderkriterien. Uns genügten lediglich zwölf Monate Bauzeit – und das bei einer weitgehend konventionellen Bauweise. Identische Grundrisse und Details erleichterten den Handwerkern die Arbeit.
Wichtiges Förderkriterium und essenziell für das gemeinsame Zusammenleben ist die barrierearme Ausstattung: Das BBSR orientierte sich dabei am „ready“-Standard. Bei der Studierendenwohnanlage Velbert/Heiligenhaus wird der gehobene Standard „ready-Plus“ im Erdgeschoss vollständig erfüllt. Hier befinden sich barrierefreie Einzelapartments. Auf der übrigen Wohnfläche wird zunächst nur der etwas geringere Standard „ready“ erfüllt, insbesondere da ein Aufzug nicht realisiert, aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden kann.
Mit den Modellvorhaben zum „Variowohnen“ will das betreuende Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung (BBSR) zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Während derzeit viele kleinere Wohneinheiten für junge Leute in der Ausbildungsphase dringend benötigt werden, sind es in zehn Jahren wahrscheinlich Wohnungen für Senioren. Projekte wie das in Heiligenhaus sollen dementsprechend für künftige Nutzungen flexibel bleiben – daher auch der Name „Variowohnen“.
Leicht veränderbare Grundrisse haben wir in Heiligenhaus bereits in der Tragstruktur angelegt: Die Geschossdecken des klar strukturierten Gebäudes sind mit weitspannenden Spannbeton-Hohldielen ausgeführt, wodurch neben den tragenden Außenwänden lediglich eine längslaufende tragende Wand nötig ist. Dadurch lassen sich die Wohnungen bei Bedarf zu größeren Einheiten zusammenschalten oder komplett verändern – etwa für die Nutzung durch Familien oder Senioren. Großzügige Geschosshöhen im Erdgeschoss lassen zudem auch andere Nutzungen, beispielsweise als Co-Working-Space, zu. Darüber hinaus können die derzeit eingeschossigen Teile aufgestockt werden und zusätzliche Nutzfläche bereitstellen.
Ein nachhaltiges Gebäude zu gestalten, war unser erklärtes Ziel. Um einen ausgewogenen Energiehaushalt zu gewährleisten, sind die Flachdächer mit einer extensiven Dachbegrünung versehen.
Über den Dächern Wertvolle Nutzfläche gewinnen
Wenn Raum knapp ist und Erweiterungsflächen nicht in Sicht sind, bieten Aufstockungen von Krankenhausgebäuden erhebliches Potenzial. Über den Dächern der Stadt entstehen wertvolle Nutzflächen und Räume mit hoher Aufenthaltsqualität.
Unterprojekte
Aufstocken und Sanieren spart wertvolle Ressourcen und Flächen gegenüber einem Neubau auf der grünen Wiese. Mit leichten Bauweisen wie schlanken Stahlkonstruktionen und Spannbetondecken lassen sich in die Jahre gekommene Zweckbauten in moderne Gesundheitsarchitektur wandeln — und das Schritt für Schritt bei laufendem Krankenhausbetrieb.
Seit 2015 sanieren und erweitern wir die Universitätsklinik Marien Hospital Herne. Bei laufendem Betrieb haben wir das Gebäude zunächst aufgestockt.
Dank der hochwertigen und langlebigen Ausführung der Umbaumaßnahme verlängern wir die Lebensdauer des Gebäudes deutlich. Nach herkömmlichen Gesichtspunkten wäre die Universitätsklinik längst am Ende ihres Lebenszyklus angelangt.
Auch das St. Anna Hospital in Herne wurde durch das Team von Krampe Schmidt im laufenden Betrieb saniert und aufgestockt. Das innerstädtisch gelegene Krankenhaus präsentiert sich heute wie ein hochwertiger Neubau.
Seit 2012 haben wir die Pflegebereiche qualitativ neu gestaltet und heutigen Bedürfnissen an einen modernen und patientenorientierten Ablauf in der Krankenhauspflege angepasst.
Platz ist knapp: Die Kliniken Dr. Erler liegen am westlichen Rand der Nürnberger Innenstadt zwischen dichter, innerstädtischer Bebauung. Daher zählte eine ein- bis zweigeschossige Aufstockung zu den jüngsten Erweiterungsmaßnahmen.
Drei Strategien: Bündeln. Stärken. Umnutzen. Bauliche Entwicklung von Krankenhausgebäuden
In den vergangenen Jahren haben wir uns intensiv mit baulichen Entwicklungen von Krankenhausgebäuden in Zeiten von Pflegenotstand und Strukturwandel im Gesundheitssektor beschäftigt und Lösungen entwickelt.
Unterprojekte
Wo sich an der einen Stelle durch Aufstockung, Erweiterung und Sanierung eines 1960er-Jahre Gebäudes zwei Kliniken in einer Stadt zusammenlegen ließen, hieß das an anderer Stelle: Abriss der alten Gebäudestrukturen und Neuaufbau eines Campus mit einer Akademie für den Pflege-Nachwuchs und einer Senioreneinrichtung inmitten eines neuen Parks. Bündeln und Spezialisieren war das Motto hingegen am dritten Standort, dessen neues kindermedizinisches Zentrum sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht hat.
„Ressourcen bündeln“ lautete das Motto für das Wittener Marien Hospital mit seiner über 150-jährigen Tradition. Im renommierten und etablierten Innenstadt-Krankenhaus wurde über mehrere Jahre ein neues, spezialisiertes kindermedizinisches Zentrum für Pädiatrie und Neonatologie mit Intensivstation, Chirurgie samt OP und Ambulanz etabliert. Das Ziel: alle Spezialistinnen und Spezialisten unter einem Dach zu vereinen. Dazu zog eine ganze Klinik aus der Stadt Herne ins rund 20 Kilometer entfernte Witten.
Aufstocken und Erweitern hieß es dagegen am Standort des gleichnamigen Marien Hospitals am Herner Hölkeskampring. Um auch zukünftig wirtschaftlich agieren zu können, sollte hier expandiert und so die neungeschossige 1960er-Jahre-Immobilie gestärkt werden. Dafür nutzten wir die statischen Reserven der Klinik, die eine Dachaufstockung in leichter Stahlskelettbauweise erlaubte. Auf rund 3600 Quadratmetern ergänzten wir zwei weitere Etagen und schufen neue Fläche für helle und komfortable Patientenzimmer mit Blick über die Stadt.
Im Herner Stadtteil Börnig hieß es: Abriss der alten Gebäudestrukturen und Neuaufbau eines Campus mit einer Akademie für den Pflege-Nachwuchs und einer Senioreneinrichtung inmitten eines neuen Parks.